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Was tun bei Seekrankheit?

Wer wird seekrank?

Es gibt wirklich keinen Grund sich wegen Seekrankheit zu schämen, selbst alte Seebären sind nicht davor sicher, seekrank zu werden. Leider gibt es für die Betroffenen nichts Schlimmeres als seekrank zu sein. Zum Glück gibt es ein paar Maßnahmen die helfen erst gar nicht seekrank zu werden oder zumindest die Seekrankheit schnell zu überwinden. Und wenn es einen erwischt hat, sollte man sich immer eines vor Augen halten: Es geht auch wieder vorbei!

Wie kann man Seekrankheit vorbeugen?

Es gibt gute Medikamente gegen Reisekrankheit, z.B. die Reisetabletten von ratiopharm. Nehmen Sie die Tabletten unbedingt schon ein bis zwei Stunden bevor Sie lossegeln ein. Wenn Sie keine Chemie zu sich nehmen möchten, können Sie auch Ingwertabletten oder Ingwertropfen nehmen. Ingwer beruhigt den Magen. Auch eine Tasse Ingwertee zum Frühstück kann wahre Wunder bewirken.

Viele Segler schwören auf einen Ohrstöpsel in EINEM Ohr. Sie können auch ein Akupressurband um Ihr Handgelenk tragen. Oder sich ein spezielles Pflaster gegen Seekrankheit hinters Ohr kleben. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Apotheker dazu beraten.

Achten Sie darauf, dass Sie am Abend vor dem Törn nichts Schweres gegessen oder zu viel Alkohol getrunken haben. Ihr Magen sollte möglichst unbelastet sein. Essen Sie zum Frühstück bzw.  vor dem Beginn des Törns etwas Leichtes, dass Ihnen nicht schwer im Magen liegt. Auf jeden Fall sollte Sie es vermeiden unter Deck zu gehen. Legen Sie sich deshalb Kleidungsstücke, die Sie im Lauf des Tages brauchen, schon in Ihrer Koje zurecht, damit Sie sie schnell griffbereit haben. Ziehen Sie sich auch an Deck um. Sich Vorbeugen beim Anziehen von Hose oder Schuhen unter Deck hat schon manchem einen schönen Segeltag verdorben.

Daneben sollten Sie folgende Dinge vermeiden: Lesen kann das Unwohlsein noch verstärken. Auch schlechte Gerüche, Müdigkeit oder Schlafentzug sind negative Begleitumstände. Und auf histaminhaltige Nahrung wie Hartkäse, Thunfisch oder Salami sollten Betroffene besser verzichten.

Seekrankheit hat viel mit der Psyche zu tun. Deshalb gilt: Auf keinen Fall reinsteigern!

Wie äußert sich Seekrankheit?

Viele Menschen reagieren bei Seekrankheit zunächst mit Müdigkeit, leichten Kopfschmerzen und häufigem Gähnen. Der Speichelfluss verstärkt sich und man beginnt zu schwitzen. Erst danach kommt es zu den klassischen Symptomen der Seekrankheit: Schwindelgefühl, Übelkeit und Erbrechen.

Was kann ich tun, wenn ich seekrank bin?

Falls Ihr Magen das Bedürfnis hat sich zu erleichtern, dann geben Sie diesem Bedürfnis unbedingt nach. Das bringt oft schnelle Erleichterung und Sie müssen sich nicht stundenlang mit Unwohlsein herumquälen.

Wenn Ihr Körper den Seegang (noch) nicht gewöhnt ist, sollten Sie auf jeden Fall an Deck bleiben und dort eine Aufgabe übernehmen. Gehen Sie ans Ruder. Das Boot zu steuern und auf den Kompass zu achten sorgt dafür, dass Sie sich nicht mehr auf Ihre Übelkeit konzentrieren.

Falls Sie nicht steuern können oder wollen, suchen Sie sich einen Platz an Deck, wo sie den Wind spüren und den Horizont sehen können.

Wenn ein Crewmitglied seekrank ist, muss auf jeden Fall der Skipper informiert werden. Außerdem sollte der Seekranke unbedingt eine Schwimmweste tragen.

Unter Deck wird man sehr schnell seekrank, unbedingt den Aufenthalt dort meiden oder möglichst kurz halten (s.o.).

Essen Sie eine Kleinigkeit: ein Zwieback oder ein einfacher Keks hilft oft dabei, den Magen zu beruhigen.

Wenn gar nichts mehr hilft, gehen Sie in Ihre Kabine und versuchen zu schlafen. Für gewöhnlich schläft man innerhalb kurzer Zeit ein und fühlt sich nach dem Aufwachen besser.

Oder Sie folgen dem Trick eines alten Seebären: Trinken Sie eine Tasse Pfefferminztee und essen Sie dazu Zartbitterschokolade. Das hilft zwar nicht gegen Seekrankheit, aber das Erbrochene schmeckt dann wenigstens nach After Eight.

Oder Sie halten es mit Lord Nelson. Der meinte auf die Frage, was gegen Seekrankheit hilft: “Sich unter einen Apfelbaum legen”.

Wie lange kann Seekrankheit dauern?

Nach etwa 2-3 Tagen ist in der Regel das Schlimmste überstanden und der Körper hat sich an die neue Situation gewöhnt. Bei vielen ist die Seekrankheit auch schnell überstanden sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen haben.

Wieder an Land kann es Ihnen passieren, dass der Boden vor allem in engen Räumen plötzlich schwankt. Das sind die Nachwirkungen der Schaukelei an Bord, man ist sozusagen landkrank!

Wer ganz genau wissen will, was Seekrankheit ist und warum wir seekrank werden, hier wird das Thema wissenschaftlich behandelt: https://www.netdoktor.de/krankheiten/reisekrankheit/seekrankheit/